Praxis für Osteopathie

Matthias Bächle D.O.

Osteopathie

1. Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie wurde vor über hundert Jahren vom Amerikanischen Arzt und Chirurgen Andrew Taylor Still (1826 bis 1917) entwickelt. Die Grundlagen des osteopathischen Denkens und Handelns basieren auf intensiven funktionellen Anatomie- und Physiologiestudien.

Die daraus resultierenden Erkenntnisse besagen, dass alle Bereiche des Körpers und die damit verbundenen Strukturen von Bewegungsapparat, Verdauungs- und Nervensystem sich wechselseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Voraussetzung für ein gutes Funktionieren dieses Systems ist die uneingeschränkte Beweglichkeit jedes einzelnen Elements.

Ist die freie Beweglichkeit nicht gewährleistet und somit das Gleichgewicht des Körpers gestört, können Symptome, wie beispielsweise Schmerzen, auftreten.

Aufgabe der Osteopathie ist es, die Systeme zu untersuchen, vorhandene Bewegungseinschränkungen, Spannungen und funktionelle Störungen zu diagnostizieren und mit spezifischen manuellen Techniken zu behandeln. Damit wird der Körper in seiner Selbstregulation und dem Streben nach Gleichgewicht unterstützt.


2. Wem hilft Osteopathie?

Für die Osteopathie gibt es keine Altersbegrenzung. Sie kann bei allen Menschen mit funktionellen Störungen angewendet werden.

Hier einige Beispiele von Störungen und Krankheiten, bei denen Osteopathie angewandt wird:

  • Beschwerden funktioneller Art am Bewegungsapparat: Rücken- und Nackenschmerzen, Gelenk- und Muskelbeschwerden.
  • Verdauungsstörungen
  • Blasenfunktionsstörungen, Inkontinenz
  • Schwangerschaftsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden
  • Atemwegserkrankungen
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Migräne, Schlafstörungen, Kiefergelenksbeschwerden, Tinitus
  • Chronische Mittelohrenentzündungen, Stirnhöhlenentzündungen
  • Traumatische Ereignisse (Schleudertraumata, Operationen, Unfälle)

Bei Säuglingen:

  • Schädelasymmetrien (z.B. nach schweren Geburten)
  • Schiefhals
  • Koliken
  • Schreibabys
  • Schluckstörungen
  • Übermässiges Erbrechen
  • Chronische Atemwegs- und Mittelohrenentzündungen

Bei Kindern:

  • Hyperaktivität, Konzentrations- / Lernstörungen
  • Störungen des Kiefergelenks (Fehlbiss)

3. Die osteopathische Behandlung

Zu Beginn einer osteopathischen Behandlung steht ein ausführliches Gespräch über die individuellen Beschwerden und die medizinische Vorgeschichte.

In der anschliessenden körperlichen Untersuchung wird systematisch nach den störenden Bewegungseinschränkungen gesucht.

Aufgabe dieses Vorgehens ist es, die Ursachen der aktuellen Beschwerden möglichst genau zu diagnostizieren und einen gezielten Behandlungsablauf zu erstellen.

Die Untersuchung und Behandlung findet nach der osteopathischen Lehre in drei Hauptbereichen statt:

  • Der osteo-artikuläre Bereich umfasst die Gelenke, Muskeln, Faszien und Sehnen. Die angewendeten Techniken wirken direkt auf die Strukturen des Bewegungsapparates.
  • Der viszerale Bereich umfasst die inneren Organe, die Blut- und Lymphgefässe und die Nervenbahnen im Bauch- und Brustraum. Das Ziel der angewendeten Techniken ist das gute Funktionieren der Organe durch die Wiederherstellung von Druck, Spannung, Katumen und die freie Beweglichkeit jedes einzelnen Organs.
  • Der cranio-sakrale Bereich umfasst die Beweglichkeit der einzelnen Schädelknochen, Kreuzbein, Nervensystem, Hirn- und Rückenmarkshaut und Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Mit den angewendeten Techniken wird das Ziel verfolgt, eine gute Beweglichkeit der einzelnen Knochen des Schädels und des Kreuzbeins zu erlangen, eine ausgeglichene Spannung der Hirnhaut und eine ungestörte Zirkulation der Hirnflüssigkeit.

4. Behandlungsdauer

Die erste Sitzung mit Befragung und Untersuchung dauert ca. eine Stunde. Jede weitere Behandlung dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Der Abstand und der Zeitaufwand der einzelnen Behandlungen richtet sich nach den individuellen Beschwerden und der Reaktion des Menschen auf die Behandlung.


5. Behandlungskosten

Die Kosten für Osteopathie-Behandlungen werden von den meisten Krankenkassen mittels Zusatzversicherung teilweise oder ganz vergütet. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Kasse bezüglich der Kostenübernahme.